Öleinsatz auf dem Großen Segeberger See

Einsatz Nr. 01-04/09
von 20.02.2009 14:19
bis 21.02.2009 01:30
von 21.02.2009 13:00
bis 21.02.2009 18:00
von 23.02.2009 13:00
bis 23.02.2009 18:00
von 24.02.2009 16:30
bis 24.02.2009 17:30
Ort Bad Segeberg, Großer Segeberger See
Helfer 20 // 11 // 5 // 2
Fahrzeuge GKW I, MLW Ö, WLF, Schlauchboot, MZB I, MTW Ztr., MTW OV, MLW O
Gerät Ölsperren, Sorbentmaterial, Stromerzeuger 8kVA, div. Flutlichtstrahler, Kettensäge, Gullydichtkissen
Anforderer Feuerwehr Bad Segeberg
Zusammen-arbeit mit Feuerwehr Bad Segeberg, Polizei, Kreiswasserbehörde, ABC-Zug, Abwasserzweckverband

 

ad Segeberg, 20.02.2009 In den Mittagsstunden wurde der Polizei von Passanten ein großer Ölfilm auf dem Großen Segeberger See im Bereich des Musikpavillions gemeldet.
Im Uferbereich wurden von den Beamten dann zusätzlich bis zu 50 mit Öl verschmutzte Vögel gefunden.

Zunächst wurde die Feuerwehr Bad Segeberg alarmiert, die als erste Maßnahme an der vermuteten Austrittsstelle eine Holzbrettsperre errichtete. Nach Durchführung weiterer Erkundungen von Feuerwehr und Polizei stelle sich dann allerdings heraus, dass das Öl an der Fundstelle nur durch ein Loch im Eis hervortrat und schon, ca. 200 Meter entfernt, am Anfang er Uferpromenade aus einem Rohr der Oberflächenentwässerung austrat. Die Strömung hatte es dann unter der mehrere Zentimeter dicken Eisschicht verbreitet.
In einem zugehörigen Gully im Wendehammer der Großen Seestraße wurden dann noch größere Mengen Öl gefunden.

Nachdem das Ausmaß der Verschmutzung klar wurde, wurde das THW Bad Segeberg mit seiner örtlichen Gefahrenabwehrgruppe Ölschaden (ÖGA ÖL) zur Unterstützung angefordert.

Unsere Aufgabe bestand darin mittels Ölsperren ein weiteres Ausbreiten des Öls zu verhindern. Dazu wurde mit dem Mehrzweckboot zunächst das Eis in einem Bogen um die Uferpromenade aufgebrochen, um dann eine ca. 280m lange Ölsperre einziehen zu können.
Um den Auslauf wurde als Sofortmaßnahme eine Sperre mit Sorbentmaterialien errichtet, die weiterhin aus dem Rohr austretendes Öl binden und so eine weitere Verschmutzung des Sees verhindern konnte. Später wurde das Rohr dann mit einer Dichtblase des ABC-Zuges komplett verschlossen.

in großes Hindernis, so stellte es sich schnell heraus, war dabei die dicke Eisschicht. Sie behinderte nicht nur das schnelle Vorankommen des Motorbootes und das Setzen der Ölsperre, auch das Ausmaß des Ölteppichs konnte von den Einsatzkräften nur grob abgeschätzt werden. Zumal die genaue Menge des ausgelaufenen Öls nicht bekannt war.

Eine Lübecker Spezialfirma war unterdessen damit beauftragt das Kanalsystem zu spülen und noch vorhandene Ölreste abzusaugen, dazu waren zwei große Saugwagen im Einsatz.

ie verschmutzten Vögel wurden zwischenzeitlich durch das Kreisveterinäramt begutachtet. 22 von ihnen waren so schwer verschmutzt, dass sie von Jägern getötet werden mussten.

Da sich die umfangreichen und schwierigen Arbeiten noch bis in die Dunkelheit fortsetzten wurde die Einsatzstelle noch mit Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet. Gegen 1 Uhr in der Nacht wurde der Einsatz zunächst beendet.

Um 10 Uhr am folgenden Tag fand eine Lagebesprechung statt, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Da sich das Öl weiterhin zum größten Teil unter der Eisschicht befand, einigte man sich darauf die Ölsperre bis zum vollständigen abtauen des Eises stehen zu lassen, um dann die weitere Bekämpfung vornehmen zu können.
Daraufhin wurde in den Mittagsstunden erneut das Mehrzweckboot zum Einsatz gebracht, um die Ölsperre weiter zu verstärken.

Die nächsten Tage wird die Einsatzstelle täglich von unseren Einsatzkräften kontrolliert.

ach gemeinsamer Besichtigung der Einsatzstelle durch Feuerwehr und THW am 23.02. wurden hinter der Sperre noch einige Ölspuren entdeckt. Darauf hin wurden noch einmal die beiden Schlauchboote der Hilfsorganisationen zum Einsatz gebracht, um diese kleineren Ölmengen mit Vliestüchern aufzunehmen.

Da das Eis schon so gut wie abgetaut war, wurde beschlossen die Ölsperre in die Nähe des Ufers zu ziehen. Dadurch wurde die Kontaminierte Wasserfläche und damit die Gefahr für die Vögel stark verkleinert.

Die Ölsperre wird voraussichtlich noch bis zum Wochenende im Wasser bleiben, bis dahin wird eine Fachfirma die letzten Ölreste von der Wasseroberfläche entfernt haben.

Am 24.02. wurde noch einmal gesättigtes Bindemittel entfernt und durch neues ersetzt.

Die Behörden bitten die Bevölkerung dringend vom ohnehin verbotenen Füttern der Wasservögel an der Kurpromenade abzusehen. Damit würden die Vögel unnötigerweise in den verseuchten Berich gelockt, was zu weiterem Vogelsterben führen könnte.