Einsatz: Essen auf Rädern für den Kalkberg-Uhu

Einsatz Nr. 04-05/12
von 08.05.2012 18:00
bis 09.05.2012 21:30
Ort Bad Segeberg, Kalkberg
Helfer 7
Fahrzeuge GKW I
Gerät PSA
Anforderer sonstige
Zusammen-arbeit mit
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ad Segeberg, 08.05.-09.05.2012 Bernd von Kamptz ist erleichtert: Mit dem Fernrohr kann er vom Freilichttheater genau in das Nest der Uhu-Familie schauen und erkennen, dass die Uhu-Mutter und ihre drei Küken alle vollzählig vorhanden sind. Der Papa war am Tag zuvor, wahrscheinlich im Jagdfieber, gegen ein Fenster im Bettenturm am Kurpark gedonnert und fällt seitdem bei der Versorgung der Küken aus. Von Kamptz und seine Kolleginnen vom Fledermauszentrum Noctalis hatten im Frühjahr die Uhus als erste entdeckt und fühlen sich seitdem „ein wenig verantwortlich für die Familie“.

Nachdem er einen Anruf von der Tierpflegestation des Tierparks Eekholt erhalten hatte, wo Uhu-Papa seit seinem Zusammenstoß behandelt wird, machte er sich Gedanken, wie der Rest der Vogelfamilie versorgt werden könne.

Wenn der Altvogel nicht zurückkehrt, kann es sein, dass die Mama nach einer Weile, wenn der Hunger zu groß wird, ihre Küken auffrißt und dann einfach weg fliegt“, so der Fledermausfachmann. Also kam er auf die Idee, das Technische Hilfswerk um Hilfe zu bitten. Mit sieben Mann rückten die Helfer an und machten sich bereit, von der unteren Aussichtsplattform aus zu dem in einer Felsnische verborgenen Vogelnest abzuentern.

Die Aufgabe übernahm Paul Burow (26). Doppelt gesichert und in „Bergsteigermontur“ kletterte er die sechs Meter hinunter. Der Weg weiter senkrecht nach unten war noch ca. 30 Meter lang. Sicherheitshalber hat der THW-Helfer sein Helmvisier heruntergeklappt. Handschuhe hat er sowieso an. „Sicher ist sicher, wer weiß, wie die Vögel auf diesen unerwarteten Besuch reagieren“.

urz bevor er das Nest erreichte, schreckte aufmal die Vogelmama auf und flog davon. „Ganz schön groß, der Vogel, so Auge in Auge. Hab mich ganz schön erschrocken, als der plötzlich durchgestartet ist“, resümiert der THW-Mann.

Schnell waren jetzt die Leckerlis für die im Nest verbliebenen Vogelküken dort deponiert.

„Für drei Küken ganz schön wenig, da müssen wir morgen wohl nochmal ran“, meint der ehrenamtliche Helfer. Noctalis-Mitarbeiter von Kamptz ist genau wie das THW der Meinung, dass die Futterversorgung per „Bergsteiger“ aber keine Dauerlösung sein kann. Je nachdem, wie die Genesung des Familienvaters in Eekholt voran schreitet, soll nun entschieden werden, ob die Küken vielleicht ebenfalls dorthin umziehen müssen, um ihr Überleben zu sichern.