Alarmierungsübung der Bergungsgruppen im GFB Lübeck

ad Segeberg/Lübeck/Boostedt, 15.10.2011. An Ausschlafen war für die Einsatzkräfte der Ortsverbände im Geschäftsführerbereich Lübeck an diesem Sonnabend nicht zu denken. Noch vor Sonnenaufgang hatte die Geschäftsstelle über die jeweiligen regionalen Leitstellen Alarm für die ersten Bergungsgruppen der Ortsverbände zwischen Fehmarn und der Landesgrenze zur Hamburg auslösen lassen.

Die erste Herausforderung der diesjährigen Alarmübung bestand bereits darin, dass die THW-Kräfte der zehn alarmierten Ortsverbände anhand von Koordinaten das Übungsgelände in Boostedt finden und anfahren mussten. Eine Aufgabe die alle alarmierten Einheiten trotz der heute weit verbreiteten Navigationsgeräte ohne Probleme lösten.

Auf dem Standortübungsplatz in Boostedt hatte der Ortsverband Bad Segeberg, der die Übung in diesem Jahr auf Bitten der THW-Geschäftsstelle Lübeck ausgearbeitet und vorbereitet hatte, bereits heißen Kaffee und Brötchen für die Bergungsspezialisten vorbereitet, bevor es dann an die Abarbeitung der insgesamt neun Übungsstation ging. Neben technischem Know-how und Fachwissen waren bei der Übung vor allem auch Teamgeist und Improvisationsgeschick gefordert.
o mussten eine Unfallstelle abgesichert und einem verunfallten Fahrradfahrer Erste-Hilfe geleistet werden. Eine Aufgabe die, wie alle anderen Aufgaben auch, von einem Schiedsrichterteam des OV Bad Segeberg bewertet wurde. Auch die Fähigkeiten und Fähigkeit zur Zusammenarbeit zwischen Kraftfahrern und Einweisern wurden auf die Probe gestellt, während die restlichen Helfer der Bergungsgruppe gemeinsam einen kniffeligen Fragebogen bearbeiten mussten.

Teamfähigkeit war auch an einer anderen Stelle auf dem weitläufigen Standortübungsgelände Boostedt gefragt, wo der jeweilige Gruppenführer seine Helfer, denen die Augen verbunden worden waren, durch einen Hindernisparcours lotsen musste.

Mit wenig Sicht mussten auch die Atemschutztrupps auskommen, die in einem verdunkelten und verrauchten Container eine vermisste Person finden und retten mussten. Ebenfalls unter schwerem Atemschutz musste auch eine simulierte Leckage an einen Gefahrgutfass gestopft werden, aus dem Flüssigkeit auslief.

und um eines der Übungshäuser auf dem Standortübungsplatz hatten sich das engagierte Übungsleitungsteam um den Bad Segeberger Ortsbeauftragten Hans-Joachim Sakowski, GrfÜ Thomas Puls, FaHe Jan-Paul Burow, GrFü Stefan Harms und AB Malte Westphal gleich drei Aufgaben aus dem weitläufigen Einsatzspektrum der Bergungsgruppen herausgesucht. So musste eine verletzte Person mit Leiterhebel und Trage aus dem Obergeschoss eines ansonsten unzugänglichen Gebäudes gerettet und in das obere Stockwerk eines Nachbargebäudes transportiert werden. Mit Hilfe von Kanthölzern musste zudem unter Zeitvorgabe ein Abstützsystem für einsturzgefährdete Gebäudewände errichtet werden. Eine weitere Aufgabe bestand in dem Abstützen einer Gebäudedecke.

Auch der Landesbeauftragte des nördlichsten THW-Landesverbandes, Dierk Hansen, verschaffte sich vor Ort einen Überblick über den Ausbildungs- und Leistungsstand der Bergungsgruppen. Dabei lobte er besonders die große Bandbreite der Übungsaufgaben: „Neben technischem Know-how sind bei der Lösung der gestellten Übungsaufgaben vor allem auch Kreativität und Teamgeist gefordert.” Die Auswertung der Übung solle aber nicht nur eine Rückmeldung über den Ausbildungsstand der Bergungseinheiten geben sondern auch Gelegenheit schaffen in einzelnen Ausbildungsthemen auch nachzujustieren.

ach einem heißen und reichlichen Mittagessen hatte sich die Übungsleitung für alle Bergungsgruppen dann noch etwas ganz besonderes einfallen lassen. In zwei Übungslagen mussten die Bergungsgruppen zeitgleich gegeneinander antreten und ihr Können unter der strengen Aufsicht der Schiedsrichter unter Beweis stellen. Als erste Aufgabe musste je ein Kettensägenführer jeder Bergungsgruppe nach dem Ertönen des Startsignals eine Kettensäge ordnungsgemäß zusammenbauen. Im Anschluss musste dann, ganz nach kanadischem Vorbild, ein „Igelbalken”, ein Rundholz mit herausstehenden Verästelungen, entastet werden und zwei Scheiben abgelängt werden. Dabei ging es nicht primär um schnelles arbeiten sondern um das sichere Beherrschen der Kettensäge unter Beachtung der einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften.

um Abschluss der Übung war dann noch einmal Teamleistung gefragt. Mit Hilfe eines Greifzuges, eines Drahtseiles und eines Festpunktes musste der Gerätekraftwagen der jeweiligen Bergungsgruppe über eine Distanz von 20 Metern gezogen werden. Eine Herausforderung der sich alle Bergungsgruppen mit echtem Wettbewerbsgeist stellten.

Nach Auswertung der Schiedsrichterbögen konnte der THW-Geschäftsführer Lübeck, Michael Labonte dann die Siegerehrung vornehmen. Der Pokal für den ersten Platz geht in diesem Jahr an den Ortsverband Ahrensburg. Mit einem besonderen Dankeschön an den Ortsverband Bad Segeberg, der bei der Übungsvorbereitung Kreativität an den Tag gelegt habe, dankte er zum Abschluss der 12-Stunden-Übung allen THW-Kräften für ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement. Die Übungsauswertung werde auch Justierungsbedarf aufzeigen, der in die Ausbildung und Ausstattung der Bergungsgruppen einfließen werden.

Übende Einheiten aus dem GFB Lübeck

Ahrensburg / Eutin / Bad Oldesloe / Neustadt i.H. / Lübeck / Mölln / Oldenburg i. H. / Preetz / Plön / Ratzeburg

Eingesetzte Einheiten aus dem GFB Itzehoe

Bad Segeberg

Bericht: Thorben Schultz, BöH THW OV Lübeck

Für die Helfer des Ortsverbandes Bad Segeberg begann dieser Samstag um 06:00 Uhr und endete mit dem Abbau der Stationen und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 21:00 Uhr. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Rettungsdienst des DRK-Kreisverbandes Segeberg für die sofortige zur Verfügungstellung eines RTW inklusive zwei Rettungsassistenten/innen für diese Übung sowie natürlich auch der Bundeswehr für die Bereitstellung eines Sektors des Standortübungsplatzes.