Einsatz Nr. | 16-01 |
von | 24.08.2001 17:45 |
bis | 24.08.2001 20.15 |
Ort | Bad Segeberg |
Helfer | 7 |
Fahrzeuge | GKW I |
Gerät | Abseilausstattung |
Anforderer | Stadtverwaltung |
Zusammen-arbeit mit | |
Bad Segeberg, 24.08.2001 In der Nacht zu Freitag, d. 24. August 2001 brach über weite Teile Schleswig-Holsteins ein Unwetter herein mit zum Teil sehr heftigen Regenfällen.
Auch in Bad Segeberg hinterließ der Regen deutliche Spuren. Vom Kalkberg, zu dessen Füssen in diesem Jahr zum 50. Mal die Karl-May-Spiele stattfinden, brach ein großes Felsstück heraus. Der Brocken von ca. 1 Kubikmeter stürzte aus knapp 12 Metern Höhe herab und hinterließ auf seinem Weg eine Spur der Verwüstung. Einige Bäume wurden entwurzelt und am Ende seiner Bahn krachte er auf der Straße in eine dort aufgestellte Holzhütte und zerstörte sie vollständig. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Rund um den Kalkberg findet am letzten Augustwochenende die “Bat-Night” statt, die deutsche Zentralveranstaltung der Fledermausfreunde. Für sie waren rund 20 Hütten aufgestellt worden.
Die Organisatoren waren sehr erleichtert, daß der Felsabrutsch sich nicht während ihrer Veranstaltung ereignet hat. Die Folgen wären ungleich schlimmer gewesen.
Bereits am Vormittag sicherten Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Abbruchstelle mit großen Rundballen. Das Technische Hilfswerk wurde gebeten, gegen Abend die Felswand zu untersuchen.
Ein Geologe war von der Stadtverwaltung nach Bad Segeberg gerufen worden. Seiner Meinung nach handelt es sich bei dem Abbruch um einen “völlig natürlichen Vorgang”. Die Korrosion an dem großen Brocken sei schon seit Jahren im Gange und es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, dass er herabstürzte. Die Karl-May-Spiele hätten zumindest mit diesem Abbruch überhaupt nichts zu tun, ganz im Gegensatz zu der umfangreichen Bepflanzung des Berges.
Gegen 18 Uhr rückten dann sieben Helfer des THW Bad Segeberg mit dem GKW I an. Aufgrund der laufenden “Schatz im Silbersee”-Vorstellungen waren rund um den Kalkberg sehr viele Touristen unterwegs. Während zwei Helfer sich um die weiträumige Absperrung der Einsatzstelle kümmerten, bereiteten sich zwei weitere auf den Abstieg an der Felswand vor. Doppelt gesichert kletterten sie genau in der Schneise herunter, die in der Nacht der große Fels geschlagen hatte. Bewaffnet mit Stemmeisen und Bergungsbeil klopften sie systematisch jede erreichbare Stelle Fels ab. Hauptsächlich Geröll, aber auch einige größere Stücke ließen sich von der Wand ablösen.
Knapp zwei Stunden hielten sich die THW-Helfer am Berg auf, danach schien ziemlich sicher zu sein, dass sich an dieser Stelle in nächster Zukunft ein Abbruch wie in der vergangenen Nacht nicht wiederholen würde.