Wie alles begann…
1952 Gegründet als einer der ersten Ortsverbände in Schleswig-Holstein von Oberst a.D. Heinrich Busch. Erste Unterkunft auf dem Dachboden des Kreiskrankenhauses. Fuhrpark: Fahrrad und Schubkarre. Danach Umbau eines alten Stallgebäudes in Eigenleistung: Das heutige Kreisjugendheim „Mühle” wird zur ersten richtigen Unterkunft, die Ausbildung kann intensiviert werden.
1962 Die große Sturmflut bringt auch einen Großeinsatz für die Bad Segeberger: Mit Mann und Maus geht es an die Nordsee zur Unterstützung der örtlichen Hilfskräfte. Anfang der 70er Umzug in eine eigens für das THW gebaute Unterkunft. Stationierung des Fernmeldezuges, daher bald wieder viel zu kleine Räume. Die Fahrzeuge werden an vier verschiedenen Standorten untergebracht, bis zu 15 km von der Unterkunft entfernt. Der Fuhrpark wird auf elf LKW´s und Jeeps sowie zwei Feldküchen aufgestockt. Mitbegründung der THW-Ortsverbände Kaltenkirchen und Wahlstedt durch Bad Segebergs Ortsbeauftragten Karl-Otto Haase. Wahlstedt war bis dahin nur ein Stützpunkt des OV Bad Segeberg.
1976 Gründung der Bad Segeberger Jugendgruppe durch Karl-Otto Haase als sechste THW-Jugendgruppe des Landes Schleswig-Holstein. Schwere Sturmflut an der Nordsee; die Bad Segeberger helfen in der Haseldorfer Marsch.
1978 Einsatzübung mit dem DRK in der Kirchstraße. Stadtverwaltung zeigt sich beeindruckt vom Können der Helfer.
1978/79 Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein. Eine ganze Woche Dauereinsatz rund um die Uhr für das THW. Befreiung eines Busses und sogar eines Panzers der Bundeswehr. Versorgung von ganzen Dörfern mit Lebensmitteln.
1979 Die Jugendgruppe qualifiziert sich zum Bundesjugendwettkampf im sauerländischen Arnsberg. Prämierung des von den Jugendlichen gebauten Hangelsteges.
1981 Erna Haase erhält die THW-Ehrennadel in Gold für 20jährige aktive Mitarbeit im Ortsverband.
1983 Große Katastrophenschutzübung im Segeberger Forst. Die THW-Jugend baut ein “Flugzeug”, damit die Organisationen möglichst realistisch üben können.
1986 Zweiter Platz für den Bad Segeberger Bergungszug auf dem Wettkampf in Neumünster.
1987 Das THW Bad Segeberg wird endlich in den Rettungsdienst des Kreises eingebunden. Frontalzusammenstoß bei Steenkrütz, Bergung eines Pkw-Fahrers. Der Ortsbeauftragte Klaus-Peter Bollin gründet die Bergungstauchgruppe (das Gerät wird von der Kreissparkasse Segeberg gespendet) und etabliert die THW-Ölschadensbekämpfung in Bad Segeberg. Der Ortsverband wurde hierdurch zu vielen Einsätzen gerufen.
1988 Umzug des Ortsverbandes in die Unterkunft in der Rosenstraße. Schwerer Unfall am Bad Segeberger Wasserwerk. Das THW bindet große Mengen Hydrauliköl auf der Trave. Besuch bei der Werksfeuerwehr von Bayer in Brunsbüttel. Ölunfall auf dem Kleinen Segeberger See.
1989 Viele Orkaneinsätze im Kreis Segeberg. Bis zu 11 Einsätze pro Tag. Spektakulär: Die THW-Helfer finden bei Bergungsarbeiten eine Panzermine. Zum Glück nur eine Attrappe. Die Jugendgruppe baut eine Holzbrücke über die Trave. Große Jugendübung im Wildpark Trappenkamp: Bergung von Verletzten.
1990 Hans-Joachim Sakowski wird Ortsbeauftragter. Der Fuhrpark wächst an auf 13 Fahrzeuge und 10 Anhänger.
1991 Orkan über Mecklenburg-Vorpommern. Viele Ortschaften sind ohne Strom. Die Bad Segeberger sind drei Tage im Osten unterwegs und helfen beim Wiederaufbau der Stromversorgung. Der Golfkrieg beschert dem THW einen “run” von neuen Mitgliedern.
1992 Bau eines Modells von Kolumbus „Santa Maria” im Maßstab 1:3 auf Anregung der Amerika-Gesellschaft. Der Bau geht im Bad Segeberger „Indian Village” vor Anker (seit 2001 ist das Schiff nun eine Attraktion im Hansapark Sirksdorf). Lebensmittelkonvois zur Unterstützung der notleidenden russischen Bevölkerung. THW-Helfer aus Bad Segeberg fahren nach Moskau und St. Petersburg.
1993 Das Gerät wird modernisiert, die THW-Helfervereinigung beschafft umfangreiche Ausstattung zur Ölschadenbekämpfung. Zusammenarbeit der Bergungstaucher mit „Christoph 52″ der Deutschen Rettungsflugwacht. Umgestürzter Viehtransporter auf der B404 in Höhe Bebensee.
1994 Zweimal müssen leichtsinnige Schlittschuhläufer aus dem Wardersee geborgen werden; Stundenlange Einsätze unserer Bergungstaucher unter dem Eis. Die Jugendgruppe landet beim Landesjugendwettkampf auf Platz 2, fährt aber wegen des Verzichts des Erstplazierten (Louisenlund) doch zum Bundesjugendwettkampf nach Mühldorf (Bayern). Trotz der überaus kurzen Vorbereitungszeit von nur vier Wochen kann unsere Jugendgruppe bundesweit den sechsten Platz erkämpfen. Spektakulärer Einsatz in der Sommerhitze: Rettung einer Katze aus dem 35 Meter tiefen Brunnen auf dem Kalkberg.
1995 Umstrukturierung des Technischen Hilfswerks. Seitdem sind in Bad Segeberg neben den beiden Bergungsgruppen auch noch eine Fachgruppe Ortung sowie eine Fachgruppe Ölschaden stationiert. Flüchtlingselend in Goma/Zaire. Ein THW-Koch aus Bad Segeberg ist sechs Wochen in Afrika im Einsatz.
1997 Die Jugendgruppe nimmt zum ersten Mal an einem einwöchigen Lehrgang an der THW-Bundesschule in Neuhausen bei Stuttgart teil. 17 Helfer sind drei Wochen lang im Hochwassereinsatz im Oderbruch. Der Deich hält!
Weitere Impressionen von der Oder
1998 Als einer der ersten Ortsverbände erhält Bad Segeberg einen GKW 1 der neuen Generation. Er ist oft im Einsatz, u.a.: Ausleuchten von Hubschrauberlandeplätzen, Bergung von LKW´s, sowie Bergung eines PKW aus einem Baggersee, Kellerauspumpen…
1999 Wiederum ein Sieg unserer Jugendgruppe auf dem Landeswettkampf. Im Jahr 2000 geht´s zur Bundesausscheidung nach Gunzenhausen (Bayern). Ölwehreinsatz am Großen Segeberger See, Sichern von LKW-Ladung auf der A21,…
2000 „Lothar” wütet über Frankreich. Auch das Bad Segeberger THW ist im Rahmen der Hilfsaktion im Einsatz. Hans-Joachim Sakowski ist nun seit 10 Jahren OB in Bad Segeberg. Der Ortsverband erhält vom Land Schleswig-Holstein eine spezielle Ölpumpe sowie einen Containeranhänger mit Ölbekämpfungsgerät. Bergung eines Segelbootes aus dem Großen Segeberger See. 7. Platz für unsere Jugendgruppe beim Bundeswettkampf. Teilnahme an der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre THW in Berlin.
2001 Mehrere Ölunfälle beschäftigen uns zu Beginn des Jahres. LKW-Bergung auf der B 205 nach heftigem Schneetreiben. Die Maul- und Klauenseuche wirft Ihre Schatten voraus, erreicht Bad Segeberg aber zum Glück nicht. Baubeginn für die neue Unterkunft im Juni. Das European People Festival findet in Bad Segeberg statt, natürlich auch mit Unterstützung durch unsere Helfer. Einsatz unserer Bergungstaucher nach Suizid in Quickborn. Eine vermisste Person wird am Großen Segeberger See gesucht. Das letzte Jahr in der Rosenstrasse 16 geht zu Ende.
2002 war wohl eines der ereignisreichsten Jahre in der Geschichte unseres Ortsverbandes. Gleich zu Beginn erfolgte der Umzug in die neue Unterkunft. Die ersten Einsätze ließen dann auch nicht lange auf sich warten: Heftige Stürme im Frühjahr sorgten für reichlich Arbeit. Im Sommer kam dann das Wasser. Gleich zwei mal traf es die Region um Bad Segeberg besonders heftig; Einsatzschwerpunkte waren neben Bad Segeberg mal wieder die Ortschaft Bühnsdorf und Gnissau in Ostholstein. Im August wurde dann erst einmal kräftig gefeiert: Der Ortsverband feierte sein 50-jähriges Bestehen, die Jugendgruppe ihr 25. Jubiläum und nebenbei wurde dann auch noch der Neubau offiziell eingeweiht.
Ohne Verschnaufpause ging es dann an die Elbe zur Bekämpfung des “Jahrhunderthochwassers”. Zwei Teams und die Tauchergruppe waren rund um Lauenburg im Einsatz, um Deiche abzusichern, Sandsäcke zu füllen und Einsatzstellen auszuleuchten.
Insgesamt brachten es unsere Helfer auf eine stattliche Summe von 21.000 geleisteten Stunden, eine Zahl, die sich im Vergleich zum Durchschnitt mehr als verdoppelt hat! Und auch die Zahl der Einsätze lag mit 78 weit über der der Vorjahre.