Lenzen eines Regenrückhaltebeckens nach Verschmutzung

Einsatz Nr. 17-05
von 10.08.2005 13:00
bis 11.08.2005 12:00
Ort Bad Segeberg
Helfer 10
Fahrzeuge LKW WP, GKW II, NEA 175 kVA, MTW, PKW Stab, PKW OB
Gerät Tauchpumpen Wilo
Anforderer Zweckverband Mittelzentrum
Zusammen-arbeit mit dto.

Bad Segeberg, 11.08.2005 Anlieger und Spaziergänger des Regenrückhaltebeckens an den Fischteichen in Bad Segeberg bemerkten schon seit einigen Tagen einen merkwürdig faulartigen Geruch des Gewässers. Am Dienstag konnte dann auch die Ursache festgestellt werden: Ein nahegelegener Schmutzwasserkanal war durch ein Brett verstopft, so dass sich das Abwasser aufstaute, über ein bis dahin unbekanntes Rohr in den Regenwasserkanal gelangte und so schlußendlich im Regenrückhaltebecken landete.

Da das Rückhaltebecken an die Trave angeschlossen ist, musste aus Umweltschutzgründen der komplette Inhalt des Beckens zurück in die Schmutzwasserkanalisation befördert werden, um in der Kläranlage behandelt zu werden.

Zunächst nahm der Betreiber des Abwassernetzes eine eigene Pumpe in Betrieb, die allerdings in der Nacht auf Mittwoch ausfiel. Da sich noch immer knapp 2.500.000 Liter kontaminiertes Wasser in der Anlage befanden, wurden wir am nächsten Tag vom Zweckverband Mittelzentrum zur Unterstützung angefordert.

Mit zwei Tauchpumpen (3000 und 1500 l/min) wurde das Wasser von uns in zwei getrennte ca. 100 und 150 Meter entfernt gelegene Schmutzwasserkanäle gefördert. Dabei musste eine ca. zehn Meter hohe Böschung überwunden und der Garten eines Anwohners durchquert werden.

Den Strom für die leistungsstarken Pumpen lieferte unser eigenes 175kVA Aggregat, wobei zunächst auch die 63A-Leitung durch das unwegsame Gelände gelegt werden musste.

Am späten Abend zeichnete sich ab, dass obwohl der Wasserstand schon beträchtlich gesunken war, die Pumparbeiten wohl bis spät in die Nacht andauern würden. Also wurde eine Ablösung für die im Einsatz befindlichen Kräfte organisiert und Beleuchtung an der Einsatzstelle aufgebaut.

Gegen zwei Uhr nachts war der Wasserstand dann soweit abgesunken, dass die Pumpen ausgeschaltet werden konnten. Die Arbeit der verbliebenen Kräfte beschränkte sich dann auf die weitere Kontrolle des Pegels und die Bewachung der Einsatzstelle. Um halb sieben Uhr morgens war dann noch einmal so viel Wasser nachgeflossen, dass die Pumpen erneut für rund eineinhalb Stunden in Betrieb genommen werden mussten. Um acht konnte dann, nach Rücksprache mit den Verantwortlichen von Betreiber und Umweltbehörde, mit dem Rückbau und den umfangreichen Reinigungsarbeiten begonnen werden.

Um die Mittagszeit waren dann alle Arbeiten dieses fast 24-stündigen Einsatzes abgeschlossen.