Einsatz Nr. 24-32/21: Arbeitsreicher Mittwoch für die Einsatzkräfte im Kreisgebiet

Einsatz Nr. 24-32/21
von 30.06.2021 19:51
bis 01.07.2021 16:00
Ort Bad Segeberg, Stuvenborn
Helfer 23
Fahrzeuge MTW-ZTr, GKW, MLW IV-WP, LKW-Lbw-WP, Börger-Pumpe
Gerät Tauchpumpen
Anforderer Feuerwehr Bad Segeberg
Zusammen-arbeit mit Feuerwehr Bad Segeberg,
Feuerwehr Wahlstedt,
Feuerwehr Stuvenborn,
THW Kaltenkirchen,
THW Elmshorn
weitere Infos
 

Bad Segeberg, 30.06.-01.07.2021. Das die bereits angekündigte zweite Unwetterlage am Mittwoch, den Kreis Segeberg noch stärker treffen würde als den Tag zuvor, war wohl vielen, nach den Unwettereinsätzen am Dienstag, nicht bewusst.

Am Mittwoch erreichte das Tief „Xero“ mit 60l-80l/qm den Kreis Segeberg und sorgte in vielen Teilen für lange Einsätze der Hilfsorganisationen.

Von Mittwoch, den 30.06.2021 12:00 Uhr bis zum Donnerstagmorgen, den 01.07.2021 um 9:00 Uhr verzeichnete die Kooperative Regionalleitstelle West insgesamt 193 wetterbedingte Einsätze im Kreis Segeberg.

Die ersten Einsätze gab es im Amt Bornhöved. Im Verlauf der Mittagsstunden ging es dann aber für immer mehr Feuerwehrkameradinnen und Kameraden zu ihrer örtlichen Feuerwache. Die Schwerpunkte lagen im Bereich Stuvenborn/ Sievershütten, Wiemersdorf/ Bad Bramstedt und in Bad Segeberg.
Stuvenborn: Im Bereich Stuvenborn kam es ebenfalls zu massiven Wassereintritten in Häusern. In mehreren tief liegenden Straßenabschnitten drang das Wasser in über 20 Keller ein. Bereits am Vortag wurden in dem Bereich 13 Keller unter Wasser gesetzt und mühsam von der Feuerwehr Stuvenborn, sowie umliegenden Feuerwehren ausgepumpt. Am Mittwoch waren diese Straßen allerdings noch stärker betroffen.
Bei einem Einfamilienhaus war das Wasser im Keller bis auf einer Höhe von knapp 2,50 m angestiegen, so dass es im Erdgeschoss wieder rauslief.
Bei weiteren Häusern in dem Bereich, drohte das Wasser in die Keller zu laufen, so dass mit viel Unterstützung diverser umliegenden Feuerwehren, aber auch dem THW Kaltenkirchen und Bad Segeberg, das Personal so erhöht, dass der Bereich massiv mit diversen Pumpen in der Kanalisation und in den Häusern abgepumpt und auf eine nahe gelegte Koppel gefördert wurde.
Durch den Wassereintritt in den Häusern kam es zusätzlich zu Stromausfällen in einigen Häusern. Ebenso fielen die Abwasserpumpen aus, so dass zudem noch drohte, dass das Abwasser in die Häuser zurück fliest.
Während des Großeinsatzes in Stuvenborn, kam es parallel zu weiteren Unwettereinsätzen in den Nachbargemeinden. Da die meisten Feuerwehren in Stuvenborn gebunden waren, wurde seitens der Führungsgruppe des Amtes Kisdorf, eine Gesamt-Einsatzleitung für den Bereich errichtet und koordinierten diese Einsätze entsprechend.

Die Kräfte des Technischen Hilfswerk aus Elmshorn waren noch bis in den späten Donnerstagnachmittag vor Ort im Einsatz.

Bad Segeberg: Da von Anfang an eine große Zahl an verschiedenen Einsatzstellen vorlagen, entschied sich der Einsatzleiter der Feuerwehr Bad Segeberg, Unterstützung bei der Abarbeitung der Einsatzstellen zu holen und lies die Feuerwehr Wahlstedt, das THW Bad Segeberg, sowie die Werkfeuerwehr Möbel Kraft alarmieren.
Neben diversen Keller im Stadtgebiet, die durch die Wassermassen gefüllt waren, wurden überflutete Tunnelunterführungen und Straßen geräumt und abgepumpt. Auch die Auslösung einer Brandmeldeanlage wurde mit Priorität durch die Einsatzkräfte abgearbeitet. 

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Bramstedt verzeichnete im Stadtgebiet insgesamt 44 Einsätze.

In der Gemeinde Kattendorf sorgte ein voller Bach sowie der anliegende See für mehrere überflutete Grundstücke. Durch die Feuerwehren aus Kattendorf, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Sievershütten wurden mehrere Tragkraftspritzen eingesetzt, um das Wasser abzupumpen.

Als Präventionsmaßnahme wurden an mehreren Einsatzstellen im Kreisgebiet Sandsäcke verteilt, um Gebäude oder Zufahrten zu schützen. Auf dem Gelände eines Lebensmittelmarktes in Sievershütten wurde deswegen drei Sandsackfüllstationen aufgebaut, um einen Nachschub an Sandsäcken zu garantieren, weiter wurde eine Abfrage nach „Verfügbaren Sandsäcken“ beim THW gestartet – diese wurden zum Glück aber nicht mehr benötigt.

Nach einer kurzen Regenpause nahm gegen 23:30 Uhr der Regen wieder zu. Für die Feuerwehren kamen aber zum Glück kaum neue Einsätze dazu, sie konnten die offenen Einsatzstellen abarbeiten und ihre Einsatzfahrzeuge an der Feuerwache wieder aufrüsten und die Einsatzbereitschaft beenden.
Personen kamen während des Unwetters nicht zu Schaden.

Neben der Unwetterlage kam es um 20:23 Uhr auf der Bundesautobahn7 zwischen Kaltenkirchen und Bad Bramstedt zu einem Verkehrsunfall mit einem Kleintransporter. Aus bisher ungeklärten Gründen geriet der Transporter von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelleitplanke. Entgegen ersten Meldungen war der Fahrer aber nicht in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Der Fahrer wurde durch den Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus transportiert.

Am Donnerstagmorgen kam es bereits zu weiterem Starkregen. Gegen 06:30 Uhr war die Nacht für die Kräfte aus Ellerau auch schon wieder vorbei. Die Kräfte aus Hüttblek, Struvenhütten, Sievershütten und Bad Bramstedt konnten sich zwar über eine etwas längere Nachtruhe freuen, bevor es aber auch für sie wieder auf die Straßen ging.

Kreisbrandmeister Jörg Nero bedankt sich am Donnerstag bei allen eingesetzten Kräften für Ihren Einsatz. „Ich danke allen Einsatzkräften für ihren anstrengenden Einsatz, einige sogar an zwei Tagen in Folge. Ich konnte von der Einsatzstelle in Stuvenborn einen sehr guten Eindruck von Professionalität und guter Stimmung bei den Einsatzkräften mitnehmen, verbunden mit einer guten Versorgung seitens der Bürger*innen. Ich hoffe, dass solche Eindrücke auch in den anderen Einsatzstellen zu vernehmen waren.“

Bericht: Kreisfeuerwehrverband Segeberg, Stv. Kreispressewart, Patrick Juschka