Einsatz Nr. | 01-04/18 |
von | 04.01.2018 04:45 |
bis | 05.01.2018 20:00 |
Ort | Lütjensee, Brunstorf, Kuddewörde, Kollow |
Helfer | 24 |
Fahrzeuge | MLW IV WP, Anh. 7 to., LKW Lbw WP, Pumpe 5000 l/min, MTW O |
Gerät | Hochleistungspumpe, Elektrotauchpumpen WILO, Elektrotauchpumpen Chiemsee, Sandsäcke |
Anforderer | Feuerwehr |
Zusammen-arbeit mit | Feuerwehr Lütjensee Feuerwehr Kuddewörde THW Ahrensburg THW Bad Oldesloe THW Elmshorn THW HH-Bergedorf THW Mölln THW Ratzeburg |
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thw.de Lübecker Nachrichten NDR.de |
Bad Segeberg/Lütjensee/Kuddewörde, 04.-05.01.2018. Am ersten Mittwoch des neuen Jahres fegte auch das erste Sturmtief „Burglind“ über weite Teile Deutschlands hinweg, als Folge der anhaltenden Regenfälle und Tauwetter stiegen an vielen Flüssen die Pegel dramatisch an. Regen ohne Ende hieß es auch im Süden von Schleswig-Holstein. Insbesondere in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg traten Flüsse über die Ufer und drohten die angrenzenden Wohngebiete zu fluten.
So auch in Lütjensee im Kreis Stormarn, der ersten Einsatzstelle der Bad Segeberger THW-Einsatzkräfte, für die in der Donnerstagnacht um 04:45 Uhr die Nacht buchstäblich zu Ende war. Der Einsatzauftrag für die FGr Wasserschaden/Pumpen lautete Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Lütjensee zum Halten eines Pegels in einem Regenwasserschacht, so dass nahegelegene Häuser nicht überflutet werden. Die Feuerwehr Lütjensee war bereits seit dem Vorabend im Einsatz und führte das Wasser aus dem Kanalschacht ab. Die Keller wurden bereits gelenzt. Nachdem die Hochleistungspumpe 5000 l/min in Stellung gebracht wurde, konnte die Feuerwehr aus diesem Einsatz herausgelöst werden. Gegen Mittag konnte nach einem deutlichen Abfall des Pegels die Einsatzstelle Lütjensee verlassen werden.
Prompt folgte durch die Technische Einsatzleitung (TEL) ein weiterer Einsatzbefehl, die Bereitstellung für weitere Einsätze in Brunstorf, Landkreis Herzogtum Lauenburg. Gerade dort angekommen sollte es schon weiter gehen für die Bad Segeberger THW-Kräfte. Es wurde nach Kuddewörde zur dortigen Grander Mühle verlegt. Hier fließt die Bille direkt neben der Grander Mühle, ein traditionsreiches Gebäude, das als die älteste Korn-Wassermühle Norddeutschlands gilt. Der Fluss war so stark angestiegen, dass die natürliche Mauer, sowie die Sandsäcke aus den letzten Jahren nicht ausreichten und Wasser in den Gastraum des historischen Gebäudes (14. Jahrhundert) eingedrungen war. Mittels Pumpen sollte das Wasser aus dem Zwischenraum zwischen Wall und Gebäude zurückgeführt werden. Hier war bereits eine TS-8 der Feuerwehr Kuddewörde im Einsatz. Diese reichte jedoch nicht aus, um den Wassermassen “Herr” zu werden. Es wurden weitere Elektrotauchpumpen der FGr Wasserschaden/Pumpen in Stellung gebracht. Parallel sind durch weitere THW-Ortsverbände Sandsäcke verbaut worden, um eine Aufkadung des Walls zu erstellen. Diese Einsatzstelle forderte die Bad Segeberger THW-Kräfte bis zum Freitagabend hin.
Eine weitere Anforderung war die Gestellung von zwei großen “WILOs”, Elektrotauchpumpen mit einer Förderleistung von 2200 l/min, zur Einsatzstelle in Kollow.
Insgesamt waren rund 450 Einsatzkräfte aller beteiligten Einheiten – Feuerwehr, THW, ASB / DRK, Polizei und Technische Einsatzleitung Stormarn (TEL) im rund 50-stündigen Einsatzgeschehen eingebunden.