Einsatz: Drohender Wehrbruch in Reinfeld

Einsatz Nr. 22/10
von 03.03.2010 16:50
bis 08.03.2010 22:00
Ort Reinfeld, Herrenteich
Helfer 14
Fahrzeuge MLW IV WP, Anh. WP,
LKW Lbw WP, Börger-5000 Liter-Pumpe,
MTW OV, MTW ZTr
Gerät Börger 5000 Liter-Pumpe
Anforderer THW Bad Oldesloe
Zusammen-arbeit mit Feuerwehr Reinfeld,
THW Ahrensburg,
THW Bad Oldesloe,
THW Elmshorn,
THW HH-Bergedorf,
THW Mölln,
THW Oldenburg i. H.,
THW Wismar,
THW Neumünster,
THW Stade,
THW HH-Eimsbüttel,
THW Schwerin,
THW Bremen-Nord,
THW Bremen-Ost,
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/strong>Reinfeld, 03.03.2010 [Aktueller Stand 08.03. 21:30 Uhr] Zur Unterstützung des THW Bad Oldesloe sowie sechs anderer Pumpengruppen wurde am Abend unser Ortsverband mit seiner Hochleistungspumpe nach Reinfeld zum Herrenteich alarmiert.
Momentan dauert der Einsatz weiter an, ein Ende ist noch nicht absehbar. Die Einsatzstelle wurde im Schichtbetrieb 24 Stunden von unseren Helfern betreut.

Mit einer Pumpenkapazität von rund 43.000 Litern Wasser in der Minute konnten die Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr bis zum Donnerstag Abend (04.03.) den Pegelstand des knapp 50 Hektar großen Herrenteiches so um rund acht Zentimeter absenken. Seit dem Nachmittag unterstützte zudem eine weitere Hochleistungspumpe der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Stade (LV Bremen/Niedersachsen) die Pumpenarbeiten in der Karpfenstadt. Damit erhöhte sich das Leistungsvolumen der nunmehr sieben Pumpen auf rund 58.000 Liter Wasser in der Minute.

Mit Stand vom 05.03. konnte der Pegel bereits um 22 cm gesenkt werden, liegt aber mit 9,30 Meter noch deutliche 70 cm über der Gefahrenschwelle, denn das Wehr ist für einen Wasserstand von 8,60 Meter ausgelegt.
Mit Sorge blicken die Einsatzkräfte zur Zeit auf das Wetter, denn die Meteorologen haben jede Menge Schnee und Regen vorausgesagt, wodurch die Mühen der vergangenen Stunden zunichte gemacht werden könnten.
Vor diesem Hintergrund wurden weitere Einsatzkräfte mit Pumpen aus Schwerin, Hamburg-Eimsbüttel und Bremen alarmiert. Dadurch erhöhte sich Zahl der Pumpen auf 11 und die Förderleistung auf dann 90.000 Liter in der Minute.

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In den Mittagsstunden des 07.03. hatte sich der Wasserstand im Herrenteich so weit abgesenkt, dass entschieden wurde 7 der 11 Gruppen aus dem Einsatz zu entlassen, er lag zu diesem Zeitpunkt 60 cm niedriger als bei Einsatzbeginn. Zuvor hatte sich gezeigt, dass auch bei verminderter Förderleistung der Pumpen der Wasserspiegel nicht weiter an stieg.
Vier Pumpen sollen noch weiterhin im Einsatz bleiben, sie dienen als “Taureserve”. Dazu gehört aktuell auch die Pumpe aus Bad Segeberg. Damit geht dieser Einsatz in den fünften Tag.
In der mittäglichen Lagebesprechung dankte Bürgermeister Horn dankte den Einsatzkräften für die geleistete Arbeit und die reibungslose Zusammenarbeit der eingesetzten Hilfsorganisationen.

Nach Vorliegen der neuesten Pegelstandsprognosen wurde am Morgen des 08.03. entschieden den Einsatz zum Abend auslaufen zu lassen. Damit endete dieser Einsatz nach 120 Stunden Dauerbetrieb der Pumpen.

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Nachfolgend ein Bericht von Thorben Schultz (Ö-Team HH, MV, SH).

Mit Hochleistungspumpen gegen das Schmelzwasser – Hochwasseralarm in Reinfeld

Reinfeld. Seit den frühen Abendstunden des gestrigen Mittwoch ist das THW mit insgesamt sechs Hochleistungspumpen in der Karpfenstadt Reinfeld im Einsatz. Aufgrund des starken Schmelzwasserzuflusses zum Herrenteich, war der stetig steigende Hochwasserpegel in den vergangenen Tagen zunehmend zu einem Problem geworden.

Ein aufgrund von Bauarbeiten provisorisch errichtetes Wehr konnte die Wassermassen unter dem zunehmenden Druck und steigenden Wassermassen nicht mehr ohne Weiteres in die nahe gelegene Mühlenau abführen. Da ein Bruch des Behelfswehres nicht vollständig auszuschließen war und der ansteigende Wasserstand des Herrenteiches, einem immerhin 2,5 Km langen und 250 Meter breiten Gewässer, auch für die unmittelbar angrenzende Landesstraße 71 problematisch werden konnte, hatte sich die Stadt Reinfeld unter Leitung von Bürgermeister Gerhard Horn nach Beratung mit Spezialisten von Wasserbehörde, Feuerwehr und THW am Nachmittag zu einem Einsatz von Spezialpumpen des THW entschieden.

Ein Kindergarten sowie zwei Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe des Herrenteiches war am Mittwoch aus Gründen der Vorsicht bereits geräumt worden. Mit Sandsäcken hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW hier im Tagesverlauf bereits Sicherungsmaßnahmen vorgenommen.

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Schon kurz nach der Alarmmeldung machten sich die insgesamt sechs Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Mölln, Oldenburg in Holstein, Elmshorn, Hamburg-Bergedorf, Bad Segeberg und der Hansestadt Wismar auf den Weg nach Reinfeld. Hilfe erhielten sie dabei auch von der Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Ahrensburg, die die Einsatzstelle weiträumig ausleuchtete, sowie von einer Bergungsgruppe des Ortsverbandes Bad Oldesloe. Um das Anlaufen der Hilfsarbeiten zu unterstützen wurde in der THW-Geschäftsstelle Lübeck zudem ein Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) eingerichtet.

Dank der tatkräftigen Unterstützung von rund 20 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Reinfeld, die auch den Lotsendienst für die anrückenden Einheiten übernommen hatte, konnten die rund 50 Pumpenspezialisten des THW die ersten der sechs leistungsstarken Schmutzwasserpumpen bereits nach kurzer Zeit in Betrieb nehmen. Um die Ansaugschläuche in den teilweise noch kräftig gefrorenen Herrenteich einbringen zu können, mussten Helfer von THW und Feuerwehr jedoch zuvor noch die Eisschicht mit Hammer und Kettensäge aufbrechen.

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Rund 43.000 Liter Wasser pro Minute können die eingesetzten Hochleistungspumpen des THW gemeinsam fördern und so das Wehr des Herrenteiches und die angrenzende Straße entlasten.

Mit dem mobilen Hochwasserpegel des Ortsverbandes Mölln werden zudem mögliche Veränderungen des Wasserstandes im Herrenteich ständig überwacht. Bei Bedarf kann ein zweiter Hochwasserpegel in kürzester Zeit an der Mühlenau in Position gebracht werden, um auch hier die Veränderungen der Wasserstände zu kontrollieren.

Um die eingesetzten Kräfte von Feuerwehr und THW bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit heißen Getränken und Essen zu versorgen, war zudem eine Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Reinfeld alarmiert worden. Auch sie konnte noch vor dem Anlaufen der letzten Pumpe bereits ihren Dienst aufnehmen, so dass sich die Helferinnen und Helfer in dem eilig errichteten Versorgungszelt auch bei einem heißen Tee oder Kaffee aufwärmen konnten.

Die Versorgung der Schmutzwasserpumpen und Fahrzeuge mit Dieselkraftstoff wird in Morgenstunden von der THW-Fachgruppe Logistik aus Neumünster gewährleistet.

Angetan von der guten Zusammenarbeit der Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und DRK und der schnellen Arbeit an der Einsatzstelle zeigte sich auch Reinfelds Bürgermeister, Gerhard Horn, der sich gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadt selbst ein Bild von der Situation an der Einsatzstelle machte. Um einen reibungslosen Ablauf der Pumparbeiten zu gewährleisten hatte die Polizei die Straße am Herrenteich zuvor für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Es ist zunächst davon auszugehen, dass der Einsatz der Hochleistungspumpen auch am Donnerstag fortgesetzt wird. Inwieweit der Einsatz noch darüber hinaus andauern wird, wird im Rahmen der weiteren Lageentwicklung zu entscheiden sein.

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