Alarmübung in der Kalkberghöhle

ad Segeberg, 20.09.2011. Ein Übungsszenario wie dieses wird dem THW in Norddeutschland nur einmal geboten: In Bad Segeberg.

Niemand der alarmierten Helfer ahnte, dass es sich nur um eine Übung handelte, als am frühen Dienstag Abend die digitalen Meldeempfänger piepten. „Vermißte Personen in der Kalkberghöhle“ lautete der Alarmspruch.

Der Gruppenführer der 1. Bergungsgruppe und Atemschutzbereichsausbilder Thomas Puls hatte die Übung für die Atemschutzgeräteträger ausgearbeitet und dabei Hilfe und Unterstützung der Höhlenführer und Mitarbeiter des Noctalis Fledermauszentrums in Bad Segeberg erhalten, die sich gerne als „Vermißte“ zur Verfügung gestellt hatten.ie Bad Segeberger Kalkberghöhle hat eine Gesamtlänge von über 2200 Metern, von denen 400 Meter während einer Höhlenführung erkundet werden können. Sie ist die längste öffentlich begehbare Gipshöhle Deutschlands, im Winter bewohnt von über 20.000 Fledermäusen.

Es wurde angenommen, dass eine achtköpfige Gruppe in der Kalkberghöhle vermißt wurde.

Aufgrund von Baggerarbeiten war die Beleuchtung und Stromversorgung der Höhle ausgefallen und eine der Personen war im Stockdunkeln in eine Grube gestürzt und hatte sich am Bein verletzt.

it 15 Mann rückte das THW Bad Segeberg am Noctalis an. Nach kurzer Erkundung wurden zwei Atemschutztrupps mit leichtem Gerät in die Höhle entsandt. In der Zentralhalle, wurde die vermißte Gruppe gefunden. Die Helfer entschlossen sich, die unverletzten Personen zur 80 Meter entfernten Wendeltreppe zu geleiten. Der Weg dorthin war mit Leinen markiert worden. Der Verletzte sollte nach seiner Rettung mit Hilfe des Schleifkorbes über den eigentlichen Höhleneingang, wo es eine gerade Treppe gibt, nach außen gebracht werden.

Der Weg dorthin – ungefähr 190 Meter über enge, dunkle und gewundene Wege – mußte teilweise in gebückter Haltung begangen werden, eine zusätzliche Belastung für die Helfer unter schwerem Atemschutz.

Schwierigkeiten bereitete neben der Enge vor allem die nicht vorhandene Funkverbindung innerhalb der Höhle. Meldungen oder Materialnachforderungen mußten persönlich abgegeben werden, was Zeit und – in diesem Fall – Luft kostete.

ach 44 Minuten war die Übung erfolgreich beendet. Ein großer Dank für die Unterstützung geht an alle Mitarbeiter des Noctalis.

Die Kalkberghöhle ist für Führungen noch bis Ende September geöffnet, danach gilt bis April Winterruhe, damit die Fledermäuse nicht gestört werden. Das Noctalis Fledermauszentrum ist aber ganzjährig offen. Weitere Infos unter www.noctalis.de.

Bericht: Axel Gülzow, stv.OB/BöH