900 Führungskräfte tagen in Chemnitz

foto__011propertypostertemplateidrawscaledconvertChemnitz, 18.05.2009 Mit der Ansprache von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel endete am Sonntagmittag in der Stadthalle Chemnitz der „Tag des THW”. Rund 900 ehrenamtliche Führungskräfte des Technischen Hilfswerks sowie zahlreiche Gäste hatten die dreitägige Veranstaltung am vergangenen Wochenende genutzt, um „20 Jahre THW in den östlichen Bundesländern” zu feiern. Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten” diskutierten die Teilnehmer darüber hinaus neue Ziele und Herausforderungen für das THW in so genannten Fachforen.


foto__001propertypostertemplateidrawscaledconvertDie Besuche von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble waren neben der Grundsatzrede von THW-Präsident Albrecht Broemme die Höhepunkte der Veranstaltung. Die Bundeskanzlerin lobte am Sonntag die Arbeit der hauptsächlich ehrenamtlich getragenen Bundesanstalt: „Das THW ist ein verlässlicher Partner im In- und Ausland.” Jedoch mahnte sie, sich nicht auf Erfolgen auszuruhen, sondern sich frühzeitig Herausforderungen wie der fortschreitenden Globalisierung, Risiken durch den Klimawandel und der Verwundbarkeit der hochtechnisierten Gesellschaft anzunehmen.

Auch der Bundesinnenminister nahm am Samstag seine Rede zum Festakt „20 Jahre THW in den östlichen Bundesländern” zum Anlass, auf die steigenden Gefahrenlagen durch Klimawandel und Terrorismus hinzuweisen. Dr. Schäuble betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Ehrenamtes für den Bevölkerungsschutz: „Viele andere Länder beneiden uns um die hohe Qualität unseres Hilfeleistungssystems.” Er sicherte die weitere Unterstützung des Bundes im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu, denn „wir wissen, dass wir das THW mit seiner Kompetenz brauchen.”2009_05_17_ergebnis_foto01_gross

THW-Präsident Albrecht Broemme nannte in seiner Grundsatzrede am Sonntag die Weiterentwicklung der Krisenmanagementstrukturen und Identifikation von kritischer Infrastruktur als wichtige Ziele des THW für die nächsten Jahre. Auf der Agenda stand ebenfalls die Ausbildungsoffensive für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Grußworte richteten auch der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich und der Generaldirektor des Tschechischen Feuerwehr-Rettungscorps Miroslav Stepan an das THW. Sie bedankten sich für die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und das Engagement der Ehrenamtlichen. „Ein THW-Einsatz ist weltweit ein Synonym für professionelle Arbeit auf hohem technischem Niveau”, betonte General Stepan. Unter den Ehrengästen waren auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz Barbara Ludwig und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Peter Altmaier.

Tag des THW ChemnitzBereits am Freitag beschäftigten sich die Führungskräfte des THW in vier Fachforen mit drängenden Zukunftsthemen. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden am Samstag präsentiert. Im Forum „Bevölkerungsentwicklung” wurde auf Grundlage aktueller Prognosen das Ziel erarbeitet, Frauen, Mitbürger mit Migrationshintergrund, Jugendliche und Ältere vermehrt für das THW zu gewinnen. Ein noch stärkeres Ansprechen und Einbeziehen der Arbeitgeber ist die Forderung aus dem Fachforum „Beruf und freiwilliges Engagement”. Vor allem mit den möglichen Auswirkungen des Klimawandels und der Verwundbarkeit der hochtechnisierten Gesellschaft beschäftigte sich das Forum „Risiko und Sicherheit”. Als wichtige Eckpunkte werden die Erarbeitung einer vernetzten Risikoanalyse, eine weitergehende Kooperation aller Beteiligten im Bevölkerungsschutz und eine effiziente Abstimmung von Beschaffungen und Ressourcenvorhaltung gesehen. Im Forum „Technischer Fortschritt” wurde das Thema Arbeitssicherheit aufgegriffen. Zukünftig soll hierbei das ehrenamtliche Potential vermehrt genutzt werden. Darüber hinaus wurden die bestehenden Facharbeitsgemeinschaften, in denen über die Fortentwicklung der Ausstattung beraten wird, als wichtiges und zukunftsweisendes Instrument für das THW gesehen.

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Auf dem Chemnitzer Neumarkt und am Roten Turm präsentierten THW-Ortsverbände ihre Technik. Auf dem Neumarkt wurde die Rettung eines Verschütteten aus einem Trümmerkegel und die Arbeit der THW-Tauchgruppen in einem Container mit Glasfenstern demonstriert. Für die kleinen Technikinteressierten hatte die THW-Jugend eine Spielstraße aufgebaut. Der Höhepunkt für Jung und Alt war die zehn Meter hohe, aufblasbare GKW-Rutsche. Der „Blaue Abend” am Samstag rundete die Veranstaltung ab. Mit Lasern wurden THW-Motive in den Saal projiziert und junge Sängerinnen und Sänger des Chemnitzer Nachwuchsensembles Studio W.M. boten eine Musicalshow dar.foto__009propertypostertemplateidrawscaledconvert

Für drei Ortsverbände endete die ereignisreiche Zeit erst am Montag. Im Fluss Chemnitz nahe der Stadthalle fand ein Angler eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe. Das THW unterstützte bei der Bergung des Blindgängers und legte mit einer Hochleistungspumpe das Flussbett um die Bombe trocken. Große Teile der Innenstadt wurden evakuiert, unter anderem der Gebäudekomplex um die Chemnitzer Stadthalle.

Bericht: www.thw.de

Aus dem Ortsverband Bad Segeberg nahm unser Ortsbeauftragter Hans-Joachim Sakowski an dieser richtungsweisenden Veranstaltung teil.